Privatspäre – Informationen für Jugendliche
Was ist Privatsphäre?
Wenn wir Privatsphäre haben, haben wir Kontrolle.
Aber was bedeutet das?
Privatsphäre ist unser Recht, zu entscheiden, was wir mit wem teilen wollen.
Das bedeutet beispielsweise, dass du das Recht hast, Google, Facebook und alle anderen zu fragen, welche Informationen sie über dich gesammelt haben. Du kannst sie auch bitten, diese Daten zu löschen.
Wenn wir unsere Privatsphäre schützen, können wir uns sicherer fühlen – denn manche Informationen könnten uns schaden, wenn die falsche Person sie in die Hände bekommt. Das
können Informationen sein, die wir mit einigen Leuten (wie unseren Eltern oder Lehrern) teilen wollen, aber mit niemandem sonst.
Aber wir helfen auch anderen, wenn wir unsere Privatsphäre schützen: Zum Beispiel wenn jemand uns etwas erzählen möchte, das er oder sie mit niemandem sonst teilen möchte.
Wir alle haben etwas, das wir nicht der ganzen Welt erzählen möchten.
Wenn wir uns um unsere eigene Privatsphäre kümmern, dann kümmern wir uns auch um unsere Freunde. Das macht uns frei, sicher und vertrauenswürdig.
Unsere Eltern, Freunde oder jeder, der nach uns unseren Computer benutzt, kann manchmal herausfinden, wonach wir gesucht haben. Das kann passieren, wenn wir vergessen, uns abzumelden oder sie sich den Suchverlauf im Browser anschauen.
Nicht jeder muss alles über uns wissen.
Wie in der Offline-Welt sollten wir auch online sorgfältig darauf achten, was wir teilen wollen und was nicht. Instinktiv erzählen wir manche Dinge bestimmten Leuten und anderen nicht. Das Internet macht uns diese Wahl manchmal schwer.
Einerseits ist das so, weil nicht immer klar zu erkennen ist, was im Internet privat ist und was nicht. Andererseits gelten im Internet andere Regeln als in der Offline-Welt.
Ein Beispiel: Unsere Freunde verzeihen uns, wenn wir einen blöden Spruch machen. Sie verstehen unser Verhalten, weil sie uns kennen. Wenn dagegen andere Leute unseren wütenden Kommentar online lesen, können sie das vielleicht falsch verstehen und glauben, dass wir absichtlich gemein sein wollten.
Sicherheit und Privatsphäre im Internet sind nicht schwer.
Wir müssen keine Nerds sein, um uns sicher durchs Internet zu bewegen. Wir können ein Tablet, ein Smartphone oder einen Laptop benutzen, zu dem unsere Klassenkameraden keinen Zugang haben. Wir können uns ein Passwort ausdenken, das keiner errät. Wir können Videos online anschauen, ohne dabei im Netz verfolgt zu werden. Und das kann alles sehr einfach sein.
Risiken erkennen
So wie Banken sich gegen Diebe schützen, müssen auch wir uns schützen: gegen Unternehmen, die unsere Daten im Netz sammeln, gegen Mitschüler, die vielleicht unsere Nachrichten lesen wollen oder gegen neugierige Eltern, die ... neugierig sind.
Wir sollten uns fragen, welche Gefahren möglich sind und was wir dagegen machen können. Sobald wir darüber ein bisschen nachdenken, finden wir sehr schnell heraus, wie wir unsere Privatsphäre besser schützen können.
Auszüge aus der Broschüre: Digital Defenders - Digitale Selbstverteidigung für Jugendliche von European Digital Rights (EDRi).
Der komplette Text kann als PDF-Datei kostenfrei herunter geladen werden. Er steht unter einer Creative-Commons-Lizenz 2.0 (CC BY 2.0)