Methode: Wertebörse der Medienpädagogik
Anregung zur Wertereflexion

Ziel

Die Übung lädt Gruppen dazu ein, über Sinn und Ziele ihres (medien)pädagogischen Tuns nachzudenken: zunächst individuell, dann gemeinsam. Sie unterstützt dabei, eigene Prioritäten festzustellen und zu überdenken. Das Ergebnis kann als ein gemeinsamer Leitsatz (Motto) verwendet werden, der z.B. zukünftigen Planungen Richtung gibt. Zeitbedarf: 30-60 min

Ablauf

Schritt 1: Das Arbeitsblatt wird ausgeteilt. Jede*r Teilnehmer*in wählt 12 Werte aus, die für sie*ihn in seiner*ihrer (medien)pädagogischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen am wichtigsten sind (Ankreuzen in der ersten Spalte).

Schritt 2: Die Teilnehmer*innen vergleichen jeweils zu zweit ihre Auswahl. Ihre Aufgabe ist es, sich gemeinsam auf 9 Werte zu einigen. (Das Ergebnis wird in die 2. Spalte des Arbeitsblatts eingetragen)

Schritt 3: Die Teilnehmer*innen arbeiten in zwei Gruppen (jeweils die Hälfte der Gesamtgruppe - die vorherigen 2er-Teams bleiben dabei zusammen) und haben die Aufgabe, die Auswahl auf 6 Begriffe zu reduzieren (Spalte 3).

Schritt 4: Die gesamte Gruppe hat die Aufgabe, sich auf die für sie wichtigsten 3 Begriffe zu einigen (Spalte 4).

Der*die Trainer*in schaut auf die Zeit (üblicherweise brauchen die einzelnen Arbeitsschritte 5 bis 15 Min.), greift aber sonst nicht in die Diskussion ein. Es empfiehlt sich, keine allzu strengen Zeitvorgaben zu machen, sondern darauf zu achten, wie lange die Gruppen wirklich brauchen, um sich gut zu einigen. Es kommt meist zu intensiven Diskussionen darüber, was bestimmte Begriffe für die einzelnen Teilnehmer*innen bedeuten – das braucht Zeit. Der letzte Arbeitsschritt ist herausfordernd, besonders (aber nicht ausschließlich) für große Gruppen. Wie die Gruppe zu einer Entscheidung kommt, bleibt den Teilnehmer*innen überlassen. Oft übernimmt eine*r die Moderation. Manche Gruppen gehen pragmatisch vor: Sie beschließen abzustimmen und die Mehrheitsentscheidung zu akzeptieren. Anderen ist es wichtig, bis zum Konsens weiter zu diskutieren. Manchmal kreieren Gruppen neue Begriffe, auf die sie sich besser einigen können: Das ist natürlich auch in Ordnung. Der oben beschriebene Ablauf funktioniert ab 8 Teilnehmer*innen. Bei kleineren Gruppen reichen 3 Arbeitsschritte: Jede*r für sich (9 Begriffe), halbe Gruppe (6 Begriffe), ganze Gruppe (3 Begriffe).

Analytische Fähigkeiten
Artikulation
Ausdruck
Durchblick
Eigenständigkeit
Eigenverantwortung
Emanzipation
Empowerment
Erfolgserlebnisse
Erkenntnisgewinn
Erlebnis
Experimentierräume
Freiräume
Frustrationstoleranz
Gemeinschaft
Intrinsische Motivation
Kompetenzgewinn
Kompromissbereitschaft
Kontrolle
Kooperationsfähigkeit
Kreativität
Kritisches Denken
Leistungsbereitschaft
Lernen durch Fehler
Mut
Orientierung
Partizipation
Reflexionsfähigkeit
Schutz
Selbstermächtigung
Selbstbewusstsein
Selbstwirksamkeit
Soziale Kompetenz
Spaß
Wissen
Zielgerichtetes Tun
...

Quelle

Die Handreichung "Wertebörse der Medienpädagogik" von wienXtra-medienzentrum entstand im Rahmen des Erasmus+ -Projektes "Digitally Agile Youth Work" und ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.