Medienbildung in Familien: “Checkliste für offene Elternabende“ und weitere Anregungen für die Zusammenarbeit mit Eltern

Checkliste

Zielgruppenakquise

  • schriftliche (persönliche) Einladung an die Eltern (am besten mit der Bitte um verbindliche Rückmeldung)
  • Kooperation mit der Schule
  • auf bereits bestehende Kooperationen zurückgreifen
  • Kooperationen entwickeln durch Streuung der Informationen, Mailings, Anrufe oder Bitte um Weiterempfehlung

Themen

  • über die Bedarfe/Anliegen/ Wünsche der Eltern einsteigen
  • anschließend Input zu relevanten Themengebieten geben, z. B. Cyber mobbing, Handynutzung, Computerspiele

Sensibilisierung für die Auseinandersetzung mit der Mediennutzung in der Familie

  • den Eltern ihren eigenen Medienkonsum und ihr Mediennutzungsverhalten bewusst machen
  • an den Medienbiografien der Eltern anknüpfen, Vergleich zu den Medienwelten der Kinder ziehen
  • Ängste und Vorbehalte abbauen, z. B. durch Ausprobieren der Medien
  • fragen, welche Regeln zur Mediennutzung in der Familie vorhanden sind, um über Medienerziehung ins Gespräch zu kommen
  • verdeutlichen, dass Verbote allein nicht helfen, sondern dass die einzelnen Familienmitglieder miteinander in einen Dialog über Mediennutzung treten sollten
  • praktische Alltagstipps vermitteln, die an den Lebensgewohnheiten der Familien ansetzen

Berücksichtigung unterschiedlicher (Medien-) Erziehungsstile

  • positive Annahme, dass alle Eltern das Beste für ihre Kinder wollen
  • kleinsten gemeinsamen Nenner aller Eltern suchen (alle Meinungen und Haltungen der Eltern aufnehmen)
  • Medienerziehung nicht als einen weiteren Stolperstein bei der Erziehung darstellen, sondern Unterstützung signalisieren
  • bedenken, dass Eltern Medienerziehung neben vielen anderen "Konkurrenzthemen“ erst als Erziehungsaufgabe wahrnehmen müssen

Tipps

  • den Eltern genau zuhören
  • den Eltern Verständnis entgegenbringen
  • neue Denkanstöße setzen
  • auf Informationsangebote im Netz hinweisen

Quelle: Stiftung Digitale Chancen, Handlungsempfehlungen für lokale Netzwerke zur Unterstützung der Medienerziehung in Familien, 2014, S. 35

Lizenz: "Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen Deutschland" in Version 4.0 ( CC-by-sa 4.0/de)

Die kompletten Handlungsempfehlungen können als PDF-Datei kostenfrei herunter geladen werden.

(Anmerkung: Das für erste Planungsüberlegungen gut geeignete Material ist eher eine gegliederte Sammlug von Anregungen auf unterschiedlichen Konkretionsstufen als eine Checkliste mit konkreten Planungsschritten für eine bestimmte Gruppe mit spezifizierten Vorerfahrungen.)

Weitere Anregungen:

  • Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bietet differenzierte Experteninformationen in ihrem “Werkstattbuch Medienerziehung – Zusammenarbeit mit Eltern – in Theorie und Praxis“ (2016).
    Besonders hilfreich für die direkte Nutzung in der Praxis sind darin die Beiträge
    • Sabine Eder/Carola Michaelis: Methodenpool und Materialien zur Elternarbeit
    • Anja Pielsticker/Renate Röllecke: Eltern direkt erreichen - Zusammenarbeit mit Eltern gestalten
    • Markus Schega/Wolfgang Schill: Wie die medienpädagogische Zusammenarbeit mit Eltern in der Schule gelingen kann - Beispiel Grundschule

    Das komplette 177-seitige Werkstattbuch kann als PDF-Datei kostenfrei herunter geladen werden.
  • Die Initiave klicksafe.de, eine “Sensibilisierungskampagne zur Förderung der Medienkompetenz im Umgang mit dem Internet und neuen Medien im Auftrag der Europäischen Kommission“ bietet detailierte Handreichungen zur Durchführung von Elternabenden zu den Themen
    “Elternabende: Smartphones, Apps und mobiles Internet“,
    “Handreichung: Elternabende Internet + Handy“ und
    “Handreichung: Elternabende Computerspiele“,
    ergänzt durch zahlreiche Zusatzmaterialien. Dort wird auch eine Übersicht über in diesem Feld aktive Institutionen in den einzelnen Bundesländern gegeben.
  • Zusammen mit der Initiative Eltern + Medien wurde zudem ein Fortbildungskonzept entwickelt und erprobt, um Referent/innen darauf vorzubereiten, eigenständig Elternabende durchführen zu können. Konzept und Fortbildungsmaterialien sind in der Broschüre "Elternabende Internet + Handy – Schulungskonzept für Institutionen in der Multiplikatorenausbildung“ veröffentlicht, die kostenfrei als PDF-Datei herunter geladen werden kann.
  • Die Initiative Eltern+Medien, ein Angebot der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen, bei dem für Elternabende zu Fragen der Medienerziehung auch kostenfrei qualifizierte Referentinnen vermittelt werden, bietet ihre Materialien für Veranstalter kostenfrei zum download an.
  • Die Plattform Internet-ABC der Landesmedienanstalten richtet sich auf eigenen Seiten in getrennten Bereichen an Kinder, Eltern und Lehrkräfte. Unter dem Titel “Elternabend: Kinder sicher im Netz“ bietet sie Hinweise (Arbeitsschritte - Materialien – Linktipps) zur Planung und Durchführung eines Elternabends an.